Deutschland > Deutsches Reich > Germania > Vorwort


Vorwort zu den Germania- Ausgaben




 

 

 

Vorwort zur Ausgabe der Germania-Serie.

 

Germania mit Inschrift " REICHSPOST "

Auf Grund von immer wieder auftauchenden Fälschungen der vorhergehenden Freimarken - Ausgabe der Zeichnung " Krone / Adler " kahmen am 1.1.1900 neue Freimarken mit dem Bildnis der Germania an die Postschalter. Für die von Paul Eduard Waldraff entworfenen Marken stand die damals beliebte und bekannte Schauspielerin Anna Stranz - Führing Modell.

de.wikipedia.org/wiki/Anna_F%C3%BChring

 

Ansichtskarte Frau von Stranz aus dem Jahr 1902 ( Anna Führing - Stranz) 

 

Neben den im Buchdruck hergestellten einfarbigen und zweifarbigen Pfennigwerten mit dem Brustbild der Germania kamen ab April 1900 auch ein und zweifarbige Markwerte die im Kupferdruckverfahren hergestellt wurden an die Postschalter. Diese ersten Ausgaben der Germania - Serie wurden alle noch auf Papier ohne Wasserzeichen und der Inschrift " REICHSPOST " gedruckt.

 

 

 

 

 


 

 

 Germania mit Inschrift " DEUTSCHES REICH " ohne Wasserzeichen

Mit dem Verzicht der Württembergischen Postverwaltung auf die Herausgabe von eigenen Postwertzeichen zum 1. April 1902 waren die Germania - Marken auch in Württemberg gültig. Zeitgleich kamen aus diesem Anlass die neue Serie der Germania - Marken mit Inschrift " DEUTSCHES REICH " an die Postschalter.

Ab dem 1. April 1902 durften die alten Württembergischen Marken überall im Reichspostgebiet bis zum 31.12.1902 weiter verwendet werden. Die neue Freimarkenausgabe Germania durfte ab 1.4.1902 sowie die Krone / Adlerausgabe ( bis 31.12.1902 ) in Württemberg verwendet werden.

 

 

 

 

 


 

 

Germania mit Inschrift " DEUTSCHES REICH " auf Papier mit Wasserzeichen

Wieder auf  Grund von auftauchenden Fälschungen wurde der Druck der Marken mit Inschrift " DEUTSCHES REICH " ab November 1905 auf Papier mit Wasserzeichen in Rautenform umgestellt. Mit Beginn des I. Weltkriegs 1914 wurden die Matterial-Ressourcen nach und nach immer kleiner. Mangel an allen Stellen war angesagt, und die Qualität des Markendrucks vor dem Krieg konnte nicht mehr gehalten werden. Auf Grund dieser Mängel können die Marken mit Wasserzeichen in Friedens und Kriegsdrucke unterteilt werden.

Wasserzeichen Raute 

 

 

 

 


 

 

Die Farben der Germania - Ausgabe

Auf Grund neuer Erkentnisse ist eine Vorsortierung der Marken wie z. B. im Buch von Herrn Jäschke Lantelme (100 Jahre Germania) beschrieben überflüssig. Diese Sortierung nach Druckzufälligkeiten (satter Druck,wässriger Druck, hell, dunkel usw.) führt meiner Meinung nach nicht zu schlüssigen Ergebnissen sondern nur zu noch mehr Verwirrung. Zur Farbbestimmung rate ich jedem Sammler der sich intensiv mit der Bestimmung und Erforschung der Farben befassen will die Methode der Lichtfarbenzusammensetzung einer Briefmarke zu verwenden. Diese Methode führt zu eindeutigen und auch nachvollziebaren Ergebnissen. Ich kann diese Methode nur empfehlen da ich sie selbst schon ausprobiert habe. Mehr dazu finden Sie unter sites.google.com/site/philapdfs/home-1/farbbestimmungsprogramm/farbstrukturdiagramme

 

 

 

Kleine Farbstudie 

(Die Tafel zeigt nur einige wenige Nuancen)

.

 

 

 


 

 

Qualität der Marken

Markenrückseite 

 

Erklärung zu den oben gezeigten Marken  

a.) Originalgummi ohne jeden Mangel = postfrisch ( Philatelistisches Zeichen ** )

b.) Originalgummi mit Stockflecken = gilt nicht mehr als postfrisch, wird wie eine Marke mit Falz bewertet.

c.) Originalgummi mit Falz = Marke mit rückseitigem Falz ( Philatelistisches Zeichen * )

d.) Ungebrauchte (ungestempelte) Marke ohne Gummi = ( Philatelistisches Zeichen (*)  )

 Vorsicht vor Nachgummierungen !

Sehen Sie sich wenn sie eine postfrische Marke kaufen die Marke bitte genau an. Um Nachgummierungen zu erkennen sollte man  wissen dass die Marken der Germania - Serie auf bereits fertig gummiertem Papier gedruckt wurden. Nach dem Druckvorgang erfolgte die Zähnung. Wird eine Marke nachgummiert, muss der Gummi von Hand auf eine bereits gezähnte Marke  aufgetragen werden. Dies hat zur Folge dass dieser von Hand aufgetragene flüssige Gummi zwischen die Zähne der Marken läuft. Oftmals sogar in Spuren auf die Vorderseite der Marke gelangt. Dies lässt sich auch durch noch so sauberes Nachgummieren nicht zu 100 % vermeiden. Halten Sie die Marke schräg gegen eine Lichtquelle und schauen Sie sich die Zähnung mit einer guten Lupe genau an. Sehen Sie zwischen den Zähnen oder der Vorderseite der Zahnspitzen etwas glänzen, dürfte dass der nachgummierte Gummi sein. Um diese Spuren zu verdecken werden nachgummierte Marken manchmal auch nachgezähnt. Das geht aber auch nicht ohne Spuren zu hinterlassen. Diese Marken weichen dann wieder in Zähnung und Format von den Originalen ab. Achten Sie auch auf die Gummistruktur und die Farbe der Gummierung. Diese unterscheidet sich bei nachgummierten Marken meist vom  Original. Am besten ist aber Sie vergleichen fragwürdige Marken mit bereits BPP geprüften Marken aus der jeweiligen Serie, oder Sie lassen die Marke durch einen Sachverständigen prüfen.

www.bpp.de/

 

 

Markenvorderseite 

 

 

Erklärung zu den oben gezeigten Marken 

a.] Verfärbte Marken. Durch ungewollte oder auch gewollte (Verfälschungen) aüßere Einflüsse kommen verfärbte Marken vor. Diese Marken sollten aussortiert werden, oder als Vergleichsstücke verwendet werden. Solche Marken sind als wertlos zu betrachten.

b.) Verwaschene Marken. Häufig durch zu langes wässern entstehen solche Marken. Diese Marken zeigen unter UV-Licht eine leuchtend weißes Papier. Solche verwaschenen Marken können bei der Farbbestimmung sehr schnell eine bessere Farbe vortäuschen. Es sollte also darauf geachtet werden dass beim Ablösen der Marken vom Papier nur lauwarmes Wasser verwendet wird, und die Marken nicht länger als nötig im Wasser liegen bleiben. Zudem  sollten ältere Marken nie mit neueren Marken mit floreszierenden Papieren oder optischen Aufhellern gemeinsam abgewaschen werden.Solche verwaschenen Marken sollten höchsten noch als Vergleichsstücke gesammelt werden.

c.) Vergilbte Marken. Durch äußere Einflüsse (Lagerung, Sonneneinstrahlung usw.) wird das Papier oftmals vergilbt. Auch diese Marken können sehr schnell einen falschen Farbeindruck vermitteln. Also Vorsicht vor vergilbten Marken bei der Farbbestimmung !.Vergilbte Marken sollten auch nur zu Vergleichszwecken in einer Sammlung stecken.

d.) Zentrierung der Marken. Oftmals kommen dezentrierte Marken vor. Diese Dezentrierungen sind herstellungsbedingt und stellen keinen Mangel im eigentlichen Sinne dar. Werden aber von Sammlern nicht gern gesehen und bedingen Preisreduzierungen.

e.) Abschürfungen, Büge, umgeknickte Eckzähne sind klare Mängel die große Preisreduzierungen nach sich ziehen. Halten sie deshalb Ihre Marken gegen das Licht und schauen sich die Marke genau an. Helle Stellen im Markenbild verraten Haftstellen und Abschürfungen.. Solche Marken sollten wenn überhaupt nur als Lückenfüller in einer Sammlung stecken.

 

 

Zähnung

 

Erklärung zu den oben gezeigten Marken 

a.) Sehr gut gezähnt. Diese sehr gute Zähnung kommt nur bei einem geringen Prozentsatz der Germania - Marken vor und rechtfertigt erhebliche Preisaufschläge. Die Zähnung weist keinerlei verkürzte Zähnspitzen auf.

b.) Gut gezähnt. Leicht verkürzte Zahnspitzen sind möglich. Moderate Preisaufschläge.

c.) Normal gezähnt. Die wohl häufigste Erhaltung. Einzelne verkürzte Zähne sind möglich.

d.) Schlecht gezähnt. Fehlende Zähne an den Seiten oder Ecken. bedingen hohe Preisabschläge und sind nur bedingt sammelwürdig.

 

 

 


 

 

 

Stempel

(Kleines Beispiel von Stempelabschlägen)

 

 Erklärung zu den oben gezeigten Marken 

Die Marke ganz links weist einen ideal abgeschlagenen Stempel auf wie ihn sich jeder Sammler wünscht. Solche exzellenten Stempel rechtfertigen einen Preisaufschlag auf die in der PDB aufgelisteten Preise. Daneben ein noch gut bis normal abgeschlagener Stempel auf . Solche Abschläge werden zur Preisfindung in der PDB als Standart angenommen.. Zweite Marke von rechts zeigt einen schlechten Abschlag eines Stempels, da weder Ort noch Stempeldatum lesbar ist. Marken mit solchen Stempeln oder der Strichstempel nebenan erfordern Preisnachlässe.

 

 

 


 

 

 

Besonderheiten der Zähnung

(einige noch nicht vollständige Beispiele)

 

 

 Erklärung zu den oben gezeigten Marken 

a.) Rauhe Zähnung. Kommt auf Grund von stumpfen Zähnungsnadeln und durch das Einlegen von zu vielen Bogen gleichzeitig in die Zähnungsmaschine vor.

b.) Breite Eckzähne. Durch ungenauen Bogenvorschub während der Kammzähnung können je nach senkrechter oder waagerechter Kammzähnung sowohl schmale wie auch breite Eckzähne vorkommen. auf Grund dieser breiten Eckzähne fehlen häufig die Ecken der Marken, da ein problemloses Trennen der Marken aus den Bögen nicht mehr gegeben war.

c.) Versetzte Zähnung. Diese Zähnung kommt durch ungenaues Zurichten des Zähnungsapparates bzw. ungenaue Einlegen der Bögen in den Zähnungsapparat vor.

d.) Heftchenzähnung. Die teilweise abgeschnittenen Zähne bei Marken aus Markenheftchen sind als herstellungsbedingt anzusehen.

e.) Marken aus Automaten ( Rollenmarke).der Firma DAPAG. Erkennbar am oft ungenauen Schnitt und einem rückseitigen Riffelmuster ( siehe Abbidung unten) das durch die Transportwalzen der Maschine ins Papier gedrückt wird.

f.) Durch das Abbrechen von Zähnungsnadeln während der Zähnung kommen Marken mit fehlenden Zähnungslöchern vor. Marken mit fehlendem Zahnloch bzw. Zahnlöchern kommen hauptsächlich auf Marken der Kriegsdrucke vor. Fehlende Zahnlöcher bei den Friedensdrucken  können als selten angesehen werden.

Die oben gezeigten Beispiele außer d.) werden von Spezialsammlern gesucht und rechtfertigen Preiszuschläge.

 

 

 

 

 

 

 Spuren der Postautomation auf Germania Marken

Spuren auf der Rückseite

 

 

Erklärung zu den oben gezeigten Marken  

 Marken aus Postwertzeichengebern der Hersteller Abel/DAPAG hinterließen auf der Markenrückseite deutliche Spuren. Auch die Marken der Frankier und Stempelmaschinen der Firma Michelius sind deutlich an den Nadelmustern zu erkennen.

Das linke Bild zeigt unten links das typische Riffelmuster eines DAPAG Postwertzeichengebers. Daneben das Nadelmuster der Michelius Frankier und Stempelmaschine..( Vorder und Rückseitig sichtbar.)

 

 

 


 

 

 

Lochungen ( Perfins)

 

 

Erklärung zu den oben gezeigten Marken 

Zur Sicherung der Markenbestände wurden die Marken mittels Perforierungsmaschinen meist von Firmen gelocht. Solche Lochungen sind nicht von allen Sammlern gerne gesehen, werden aber auch von Sammlern die sich auf diese Perfins spezialisiert haben gesucht. Es gibt sogar eine Arge Lochungen.

www.arge-lochungen.de/

 

 

 


 

 

Preise

Abschließend noch ein Wort zu den Preisen. Alle Preise in der Phila Datenbank beziehen sich  wenn nicht anderst angegeben auf die jeweils billigsten Farben / Typen usw. Als Qualitäts - Maßstab wird eine normale durchschnittliche Qualität angenommen. Die von mir eingesetzten Preise in der PDB sollen eine grobe Richtlinie darstellen und geben Preise wie sie z.B. auf Börsen oder diversen Auktionen gezahlt werden wieder. Auf kleinliche Unterschiede bei der Bewertung (z. B. 17.- 17,50 - 18 .- Euro ) wurde meist verzichtet. Solche engen Preisunterschiede sind meines Erachtens unsinnig, da meine Bewertungen nur eine preisliche Richtlinie vorgeben sollen, und diese mittleren Preise sowieso immer noch verhandelbar sind. Wenn meist auf Grund fehlender Vergleichspreise keine Preisfindung möglich war wurde kein Preis eingesetzt.

 

Nun noch eine Bitte an alle Leser.

Diese Seiten wurden von mir in meiner Freizeit erstellt ohne jeglichen kommerziellen Hintergedanken. Die Seiten erheben keinen Anspruch auf inhaltliche Vollständigkeit/ Richtigkeit. Fehler in der Beschreibung und der Preisfindung sind nicht ausgeschlossen. Sollten Sie solche Fehler entdecken würde ich Sie bitten mir diese per PN im Forum mit zu teilen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Zurück